Ein kleiner Einblick in die Kunst
der Weinherstellung

Ein kleiner Einblick in die Kunst der Weinherstellung

Heute nehmen wir Euch mit auf eine spannende Reise in die Welt der Weinkellerei. Ob Ihr Weinliebhaber seid oder einfach nur neugierig auf den Prozess der Weinherstellung – dieser Beitrag gibt Euch interessante Einblicke.

Die Weinkellerei ist der Ort, an dem in einem fast magischen Prozess aus Traubensaft Wein entsteht. Doch genau genommen beginnt die Weinherstellung bereits im Weinberg. Dabei ist neben der handwerklichen und naturschonenden Rebstockpflege insbesondere auch der richtige Erntezeitpunkt von entscheidender Bedeutung. Nur wenn die Trauben absolut gesund sind und den richtigen Reifegrad haben, ist eine optimale Qualität des Weines gewährleistet. Der Zuckergehalt gibt den Ausschlag dafür, welcher Alkoholgehalt in % letztlich auf der Weinflasche steht. Damit in den letzten Tagen vor der Ernte der Zuckergehalt und somit der Alkoholgehalt des fertigen Weines nicht zu hoch wird, muss der Winzer die Traubenreifung engmaschig überwachen und Trauben aus allen Teilen des Weinbergs probieren.

Sofort nach der Ernte werden die gelesenen Trauben in die Kelterei gebracht und weiterverarbeitet. Je schneller, sauberer und schonender im Weinkeller gearbeitet wird, umso natürlicher und hochwertiger wird der aus dem Traubensaft entstehende Wein.

Es ist ein magischer Prozess, der nach der sorgfältigen Auswahl der gesunden Trauben beginnt. Sowohl bei der Weißwein- als auch Rotweinherstellung werden die Trauben zunächst entrappt (damit ist das Trennen der einzelnen Beeren vom Stielgerüst gemeint). Für die Produktion von Weißwein werden die Beeren anschließend schonend gepresst und nur der helle Most weiterverarbeitet. In einem Gärtank wandeln Hefen den Zucker im Most zu Alkohol um.

Bei der Rotweinherstellung geht der Gärprozess inklusive Beerenschalen und Traubenkernen – der sogenannten Maische – vonstatten. Nur so gelangen die rote Farbe und die Tannine (= Gerbstoffe) in den Wein. In diesem Fall erfolgt die Pressung erst nach der Gärung. Einen Sonderfall stellt die Roséwein-Produktion dar: In dem am häufigsten genutzten Verfahren belässt der Winzer den Most nur wenige Stunden in Kontakt mit der Maische, um nur wenig Farbanteil und geringe Mengen an Gerbstoffen aus den Schalen zu extrahieren.

In den Monaten nach der Gärung kann der Wein in Stahltanks oder Holzfässern verschiedener Größen in aller Ruhe reifen. Insbesondere bei der Lagerung in kleinen Barrique-Holzfässern ist die Dauer von entscheidender Bedeutung für den Geschmack und die Weinstilistik.

Allgemein kann der Reifeprozess mehrere Monate oder sogar Jahre dauern – je nachdem, welche finale Weinstilistik der Winzer anstrebt. Der Winzer überwacht diesen Zeitraum durch regelmäßiges Verkosten. Insbesondere die Lagerung im kleinen Holzfass beeinflusst den Geschmack, die Struktur sowie das Lager- bzw. Reifepotenzial des Weines maßgeblich. Erst wenn die herangereifte Qualität den Vorstellungen des Winzers entspricht, wird der Wein in Flaschen gefüllt. Frisch abgefüllten, hochwertigen Rotweinen werden meist noch einige Wochen oder gar Monate bis Jahre Flaschenlagerung verordnet, bevor der Wein in den Verkauf geht. Je nach Art und Qualität des Weines braucht er diese Zeit, um Harmonie und Balance zu entwickeln.